Ökologische Baustoffe sind eine wunderbare Alternative zu den modernen Baustoffen und haben sich oft seit Jahrhunderten bewährt. Dabei werden ökologische Baustoffe heute aber auch ganz modern verbaut und neue Techniken entwickelt, um ihre guten Dämm- und Konstruktionseigenschaften zu nutzen.
Eines der wichtigsten ökologischen Baustoffe ist das Holz, welches in allen Jahrtausenden ein wichtiger Baustoff war. Sowohl als tragende Holzkonstruktion als auch als Isolierungsstoff sowie für die Verkleidung im Innen- und Außenbereich findet dieser nachwachsende Rohstoff Verwendung. Die vielen unterschiedlichen Holzarten haben verschiedene Eigenschaften, wie Farbe, Maserung, aber auch Dichte und werden daher unterschiedlich eingesetzt. Eine in Deutschland sehr verbreitete Bauart mit Holz ist der traditionelle Fachwerkbau, der je nach Region mit Lehm, Ziegeln oder anderen Materialien ausgefüllt wird. In der modernen Architektur wird Holz in Form von Brettschichtholz verwendet und erlaubt so ungewöhnliche Konstruktionen.
Die Kosten für Holz sind je nach Art sehr unterschiedlich. Die leichten Hölzer wachsen schneller und sind somit auch günstiger als die langsam wachsenden Harthölzer. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass Tropenhölzer mit ihren sehr guten Eigenschaften aufgrund ihres oft nicht nachhaltigen Anbaus selten als ökologische Baustoffe eingestuft werden können.
Als wichtige ökologische Baustoffe mit einer langen Tradition gelten Schilfrohrhalme, die besonders im norddeutschen Raum in Form von Reet als Dachdeckmaterial dienen. Das Schilf kann aber auch als mehrschichtige Schilfrohrplatte oder in Form eines Rabitzgeflechts als Putzträger im Lehmbau dienen. Aufgrund seiner griffigen Oberfläche ist er dafür hervorragend geeignet und der Kieselsäuregehalt im Schilf wirkt zudem brandhemmend. Da der Schilf keine Feuchtigkeit aufnimmt und nur sehr langsam verrottet ist er außerdem auch als Dämmstoff im Innen- und Außenbereich gut geeignet. Schließlich findet er auch im ökologischen Trockenbau in Form von Trennwänden Verwendung. Als Dämmstoff liegt Schilf im mittleren Preissegment. Da die Auflagen für die Schilfernte in Deutschland recht hoch sind und die arbeitsintensive Ernte viel Zeit und Arbeitskräfte erfordert, gibt es viel ausländische Ware auf dem Markt. Um wirklich nachhaltig zu bauen, sollte man sicherlich ökologische Baustoffe aus regionaler Herkunft mit kurzen Transportwegen bevorzugen.
Die Verwendung von Stroh, meist Weizenstroh, hat sich seit den 1890er Jahren in den USA etabliert. Hier wurde beim Hausbau der Strohballenbau praktiziert. Dabei dienen die Strohballen als tragendes Element, können aber auch in ein Holzständerwerk in den Zwischenräumen eingefügt werden. In Deutschland ist zurzeit nur Letzteres möglich, da Strohballen in der Bauaufsicht noch nicht als tragender Baustoff zugelassen sind. Stroh ist auch ein guter Dämmstoff und kann sowohl als Strohballen oder vermischt mit Lehm zur Anwendung kommen. Ökologische Baustoffe werden oft als Mischform verwendet und ergänzen sich hervorragend. Auch im Verbund mit Zement wird Stroh als Baustoff erforscht.
Neben diesen erwähnten pflanzlichen Baustoffen werden unter anderem auch Gras zur Dachabdeckung sowie Flachs, Roggen und Hanf als Dämmstoff genutzt. Ökologische Baustoffe haben viele Vorteile und bei ihrer Nutzung können Sie sicher sein einen gesunden Wohnraum ohne schädliche Ausdünstungen zu bauen.