Gemüse anbauen im eigenen Garten

Der Gemüseanbau im eigenen Garten war früher eine Selbstverständlichkeit für viele Gartenbesitzer. Während Rabatte und Blumenbeete nach wie vor zu einem gepflegten Garten gehören, ist der Anbau von Gemüse seltener geworden. Mit dem Wunsch nach qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und gesunder Ernährung erlebt der private Gemüsegarten aber eine Renaissance.

Strahlenbelastung bei Nahrungsmitteln

Bereits nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl (damals Sowjetunion, heute Ukraine) wurde die Strahlenbelastung von Obst, Gemüse, aber auch Milch und vieler anderer Lebensmittel gemessen. Dabei stellte sich heraus, dass besonders Gemüsesorten anfällig sind, die direkt auf dem Boden wachsen. Dazu gehören zum Beispiel Spinat, Salate und viele Kohlsorten (Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl und Rosenkohl). Da Rosenkohl jedoch erst im Herbst wächst, ist dieser nicht gleichzeitig mit den anderen Kohlsorten auf dem Feld zu finden. Besonders gefährlich wird es, wenn es nach einem Reaktorunglück regnet. Dann fallen die radioaktiven Partikel direkt auf den Boden.

Strahlenbelastung von Obst und Gemüse

Alle Nahrungsmittel enthalten radioaktive Strahlung, die natürlicher Herkunft sind. Die Radioaktivität in Nahrungsmitteln, die zur Strahlenexposition beim Menschen beiträgt, wird – laut Gesundheitsamt – vor allem durch das radioaktive Kaliumisotop Kalium-40 (K-40) und die langlebigen Radionuklide der Uran-Radium- und der Thorium-Zerfallsreihe hervorgerufen. Aber es gibt in der Natur eine ganz normale Radioaktivität, mit der wir tagtäglich leben müssen. Radionuklide werden von den Pflanzen zusammen mit anderen erforderlichen Nährstoffen aufgenommen. Die Höhe der Radionuklidkonzentrationen in Nahrungsmitteln wird von den vorhandenen Isotopen im Bodens und im Wasser des Standortes, einschließlich des Regenwassers, bestimmt.

Saatgut: Richtige Lagerung und Haltbarkeit

Gemüsesamen sollte grundsätzlich trocken und nicht über 25 Grad gelagert werden. Denn es wäre wirklich schade, wenn teuer eingekauftes Qualitätssaatgut durch zu hohe Temperaturen keimunfähig werden würde. Oder wenn es gar durch seine ungünstige Lagerung, beispielsweise in der Gartenlaube, feucht würde und dadurch ebenfalls die Haltbarkeit beeinträchtigt werden würde.

Gewächshaus: Pflicht für den Selbstversorger

Mit einem Gewächshaus (auch: Treibhaus) schützen Sie Ihr Obst und Gemüse vor Witterungseinflüssen wie Regen oder Sturm und – können gleichzeitig die Temperatur für das optimale Pflanzenwachstum leichter erreichen, halten und steuern. Zudem erleichtert es das Überwintern von Pflanzen ebenso, wie die Jungpflanzenanzucht, das beschleunigte Wachsen von Kräutern (z.B. Schnittlauch oder Kresse) und den Erhalt von kälteempfindlichen Pflanzenarten wie beispielsweise Kakteen. Darum gehört ein Gewächshaus für den Selbstversorger quasi zur Grundausstattung.