Strahlenbelastung von Obst und Gemüse

Alle Nahrungsmittel enthalten radioaktive Strahlung, die natürlicher Herkunft sind. Die Radioaktivität in Nahrungsmitteln, die zur Strahlenexposition beim Menschen beiträgt, wird – laut Gesundheitsamt – vor allem durch das radioaktive Kaliumisotop Kalium-40 (K-40) und die langlebigen Radionuklide der Uran-Radium- und der Thorium-Zerfallsreihe hervorgerufen. Aber es gibt in der Natur eine ganz normale Radioaktivität, mit der wir tagtäglich leben müssen. Radionuklide werden von den Pflanzen zusammen mit anderen erforderlichen Nährstoffen aufgenommen. Die Höhe der Radionuklidkonzentrationen in Nahrungsmitteln wird von den vorhandenen Isotopen im Bodens und im Wasser des Standortes, einschließlich des Regenwassers, bestimmt.
Die aufgenommenen Radionuklide gelangen über die Nahrungsketten auch in die Tiere und sind demzufolge genauso in unseren Nahrungsmitteln enthalten. Bei tierischen Produkten sind besonders in der Leber und in der Niere im Vergleich zum Muskelfleisch höhere Radionuklidkonzentrationen gespeichert. Tierische Organismen im Wasser können sich besonders schnell mit Isotopen anreichern, da das Meerwasser selbst sehr arm an Mineralien ist.

Pflanzliche Nahrungsmittel weisen eine oft unterschiedliche Konzentration an Radionukliden auf. Die mit Abstand höchste Strahlenbelastung, bereits unter Normalbedingungen, finden sich in Getreide und Getreideprodukten. Als nächstes kommen die Blattgemüse wie Salat, Kohl u. ä.. Kartoffeln, Möhren, Kohlrabi und anderes Gemüse, das in der Erde wächst, sind an dritter Stelle zu finden, dicht gefolgt vom Rindfleisch sowie Fisch und Meeresfrüchten. Danach kommen unsere Obstsorten, und dann lange Zeit nichts. Am Ende, mit einer nur geringen Strahlenbelastung, finden wir die Milch und das Trinkwasser.
Diese Messungen wurden jedoch außerhalb eines Zeitraumes mit radioaktiver Verseuchung gemacht und gelten ausschließlich als Durchschnittswerte für Deutschland. Bei Fleischdauerwaren, Milchpulver sowie in reifen Erbsen und Bohnen können noch weitaus höhere Werte auftreten.

Sollte es zu einem Atomunfall auch in unseren Breiten kommen, gilt vor allem, möglichst wenig Getreideprodukte, Blattgemüse und Fisch zu essen und beim Fleisch auf Innereien am besten zu verzichten. Pilze sollten unbedingt tabu sein. Als vergleichsweise gering belastete Nahrungsmittel bleiben uns Wurzelgemüse, Obst und Muskelfleisch, wobei man mit der Milch nach Reaktorunfällen äußerst negative Erfahrungen gesammelt hat. Damit ist kein Lebensmittel bekannt, das unanfällig oder resistent gegen radioaktive Strahlenbelastung wäre. Beim Wasser wäre es dann natürlich besser, auf Mineralwasser zurückgreifen zu können, das vermutlich kein Regenwasser enthält. Jedoch wird auch dieses mittelfristig nicht frei von zusätzlichen Isotopen sein können, die durch Versickerungen in den Boden gelangen. (Quelle: www.gesundheitsamt.de)