Eine Trockenreinigung bei der Samenherstellung wendet man an, wenn die Samen direkt von der Pflanze getrocknet werden sollen. Diese Art der Reinigung empfiehlt sich neben Erbsen, Mohn oder Bohnen sowie einigen Paprikasorten auch bei Kohlgewächsen, Feldsalat und Brokkoli. Die Trockenreinigung läuft ab wie folgt:
Trocknen der Samenträger
Zur Samenherstellung schneiden oder rupfen Sie von den Pflanzen die Samenkapseln oder Samenstände bzw. die Hülsen oder Schoten, die Sie trocknen wollen. Hängen Sie die Samenträger an einer trockenen, gut durchlüfteten Stelle im Haus auf oder legen Sie sie dort aus. Die Pflanzensamen müssen nun mindestens 1 Woche lang trocknen – die Temperatur sollte dabei 35 °C nicht übersteigen. Tipp: Zum Trocknen können Sie sich auch Silikagel in der Apotheke oder im Baumarkt besorgen. Die Samenträger legen Sie in Gläser und diese stellen Sie ohne Deckel in einen luftdicht verschließbaren Behälter. Füllen Sie etwa mengengleich Silikagel in den Behälter – aber nicht auf die Samen! – und verschließen Sie den Behälter dicht. Nach etwa einer Woche sind alle Pflanzensamen trocken.
Dreschen
Nach dem Trocknen müssen die Samenkörner aus ihrer Umhüllung gelöst werden. Haben Sie nur kleine Mengen an Samen, meist bei Erbsen oder Bohnen, machen Sie das einfach per Hand. Andere Samenstände und größere Mengen füllen Sie am besten in einen Sack und schlagen diesen gegen die Wand oder den Boden. Die Samen sammeln sich im unteren Bereich des Sackes. Bei harten Samenhüllen (Mohn, Rettich), nehmen Sie zusätzlich einen stabilen Besenstiel zu Hilfe, mit dem Sie den Sack bearbeiten. Benutzen Sie eine weiche Unterlage, wenn Sie Samen dreschen, der empfindlich sind, eventuell verletzt werden könnte oder sich generell leicht aus der Hülle löst.
Reinigen
Die Reinigung dient dazu, die vom Samenträger befreiten Samenkörner vom krümeligen Schmutz oder restlichen Pflanzenmaterial zu säubern. Hierzu sieben Sie die Samen mit gewöhnlichen Haushaltssieben unterschiedlicher Größe und Maschenweite aus. Beginnen Sie mit hoher Maschenweite und arbeiten Sie sich „nach unten“ – kleinere Weiten halten z.B. auch kleine Samen zurück. Sie können die Samen auch in einer Schüssel kreisen und stoßen nach Goldsucher-Art: die groben leichten Pflanzenreste „schwimmen“ dann an der Oberfläche und lassen sich leicht absammeln.
Zum Schluss untersuchen Sie Ihr gewonnenes Saatgut auf korrekte Größe und eventuellen Schimmelbefall. Schlechte Samen werfen Sie weg.
Bewahren Sie die gewonnenen Samen immer in trockenen, vor Feuchtigkeit geschützten Papiertüten oder luftdichten Gläsern auf!