Ziegen halten
Ziegen sind recht genügsame und zutrauliche Tiere, die diverse Nahrungsmittel liefern. Allem voran ihre leicht verdauliche und schmackhafte Milch mit feiner Fettstruktur, aus der sich Quark und Käse herstellen lässt. Einige Quellen sprechen von bis zu 700 Litern Milch, die eine einzelne Ziege im Jahr liefern kann. Das reicht für eine Familie mit drei bis vier Personen. Ziegen gelten als Verfressen und lassen sich nicht besonders gut zum Gehorsam erziehen. Sie sind durchaus neugierig und nach einer Weile der Gewöhnung auch zutraulich.
Ein relativ kleiner Garten reicht für die Ziegenhaltung. Die Freifläche sollte eingezäunt sein, zudem braucht die Ziege noch einen Stall mit Tageslichteinfall, der sie vor zu viel Wind und Wetter schützt. Sie lassen sich durchaus als Einzeltier halten, wenn sie regelmäßig Kontakt zum Menschen hat. Hält man sie im Freien an einer Leine an einem Flock, kann man ihr auf diese Weise gut ihre Weidefläche zuteilen. Die Leine sollte an einem Ring befestigt werden, der wiederum über den Flock gesteckt wird. Auf diese Weise wickelt sie sich nicht um den Flock – und verkürzt so ihren Radius.
Als natürlicher Rasenmäher funktioniert sie allerdings nur bedingt. Denn Ziegen sind wählerisch und suchen sich aus, was sie zu sich nehmen. So essen sie beispielsweise zunächst nur die Grasspitzen. Zu fressen kann man ihr auch altes Brot geben, sowie Gemüse- oder Obstabfall. Legt man ihr Zweige und Äste hin, knabbert sie die eiweißhaltige Rinde ab.
Ziegen und andere Tiere
Grundsätzlich vertragen sich Ziegen sehr gut mit den gängigen Haus- oder Hoftieren wie Katzen oder Hunden.
Stall
Ziegen sind durchaus winterhart. Dafür müssen sie allerdings das ganze Jahr im Freien gehalten werden, damit sich Fell und der übrige Körper den Jahreszeiten anpassen können. Was Ziegen allerdings überhaupt nicht mögen, ist zu große Nässe und Feuchtigkeit. Als Stall genügt daher eine Holzhütte, die aber unbedingt regendicht und zugfrei sein muss. Als Unterlage empfiehlt sich das aus der Pferdehaltung bekannte Tiefstreu oder Matratzenstreu. Dabei wird als Grundlage eine 15 bis 25 Zentimeter dicke Schicht aus Stroh oder altem Heu ausgelegt. Die Ziege sorgt dann für die weitere Einstreu, weil sie von allem angebotenen Heu und Laub stets einen Teil auf den Boden streut. Diese entstehende Matratze wird im Laufe der Zeit bis zu 50 Zentimeter dich und muss alle sechs Monate gewechselt werden. Hygienische Bedenken oder Sorgen wegen Geruchsbelästigung sind unbegründet.
Futter
Am liebsten fressen Ziegen Weiden- und Apfelbäume. Aber eigentlich schmeckt ihnen als Futter auch jede Art von Laubbaum. Normalerweise ernähren sich die Tiere bis in den Herbst von allem, was so auf der Weide liegt. Im Winter fressen sie zudem Fichten-Reisig, ebenso Reisig von Kiefer und Tanne. Wer also Nadelholz von Rinde befreien will, legt es einfach zur Ziege, die dann die Arbeit übernimmt. Ebenso roden die Tiere verbuschte Gartenflächen. Wer im Herbst etwas Laub sammelt und trocknet, kann so einen Vorrat an Futter für den Winter anlegen. Besonders gut für die Milch ist übrigens Brennesselheu.
Weitere Ziegen-Links
Detaillierte Information zur Haltung auf www.ziege.ch
Ziegen-Bundesverband