Zisternen sind in die Erde geschlagene oder in die Erde eingelassene Speicher für Regenwasser. In der Regel sind sie aus Stein und kamen in Zeiten zum Einsatz, in denen es noch keine Pumpen gab oder in Gebieten, in denen Frischwasser sehr knapp war und daher auf Regenwasser zurückgegriffen werden musste, beispielsweise auf Inseln. Um das Wasser auch in der Küche oder andere Zwecke nutzen zu können, bei denen die Hygiene wichtig ist, sollten bei der Nutzung vorhandener, aber lange Zeit nicht genutzter Zisternen, ein paar Punkte beachtet werden.
Lassen Sie die Zisterne nie ganz austrocknen oder leerlaufen. Luftfeuchtigkeit vermindert die Gefahr von Rissbildung in der Zisterne. Gibt es also über einen längeren Zeitraum mal keinen Regen, lassen Sie immer eine Pfütze übrig.
Nach einer längeren Trockenperiode sollte das Wasser der ersten zwei oder drei Regenschauer nicht in die Zisterne geleitet werden. Sonst gelangt Dreck vom Dach in den Vorratsbehälter. Auf Mallorca beispielsweise gibt es die Empfehlung, das Wasser der Monate ohne „r“ (also Mai bis August) nicht in den Tank zu leiten, weil in dieser Zeit nur unregelmäßig Wasser vom Himmel fällt und somit immer wieder der abgelagerte Dreck in die Zisterne gelangen würde.
Die Zisterne sollte nie luftdicht verschlossen sein. Gibt es eine Abdeckung, damit niemand und nichts hineinfallen kann, sollte diese Löcher haben.
Nach einer Reinigung sollte vorsorglich eine dünne Schicht Mörtel oder Zement aufgetragen werden, um Rissen vorzubeugen. Füllen Sie die Zisterne anschließend ein wenig, notfalls mit Leitungswasser. Lassen Sie sich vom Baustoffhändler bestätigen, dass die Baustoffe für Unterwasseranwendung geeignet sind.
Mücken im Winter sind ein Hinweis darauf, dass es in der Zisterne fault. Ebenso sind natürlich Gerüche ein untrügerisches Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Dieser Art Fäulnis lässt sich mit einem Stück Kalk begegnen, das in einen Drahtkorb in die Zisterne herabgelassen wird. Wer es sehr rustikal mag, kann auch Aale aussetzen, die das Wasser sauber halten.
Wurzeln sind eine große Gefahr für Zisternen. Sie sind kräftig – und suchen Wasser. Halten Sie einen Baumabstand von mindestens zehn Metern ein, besser sind 15. Stehen Bäume näher, lassen sich Gemäuer abschirmen, oder Sie gießen die bedrohenden Bäume, so dass sie nicht mehr in größerer Entfernung nach Wasser suchen müssen.
Und auch wenn die Zisterne nicht genutzt wird, füllen Sie sie bitte nicht mit Bauschutt, oder als Lagerstätte für andere Dinge. Vielleicht soll die Zisterne eines Tages doch mal genutzt werden, und sei es nur ein neuer Besitzer des Hauses im Falle einer Veräußerung. Eine intankte Zisterne wirkt sich positiv auf den Verkaufspreis aus.